Nachruf - Karl-Heinz „Kalla“ Scholten

Eine Vereinslegende ist von uns gegangen. 


Am 20. September 2025 verstarb unser langjähriger Wasserballfreund und Weggefährte Karl-Heinz „Kalla“ Scholten im Alter von 75 Jahren. Mit ihm verliert die Wasserballfamilie nicht nur einen außergewöhnlichen Sportler und Trainer, sondern auch einen echten Freund und Menschen, der Generationen geprägt hat – weit über die Grenzen Duisburgs hinaus.

 

Kalla entdeckte seine Leidenschaft für den Wasserball als Schüler bei der DJK Poseidon Duisburg. 1965 wechselte er zum Amateur Schwimmclub Duisburg. Bereits im Jahr darauf wurde er mit der A-Jugend Deutscher Jugendmeister – da war er gerade einmal 16 Jahre alt. In den Folgejahren gehörte er zur erfolgreichen Ära der 1. Herrenmannschaft des ASCD, mit der er 1968 Deutscher Meister und 1972 Deutscher Pokalsieger wurde. Weitere Stationen seiner aktiven Karriere waren der SSF Aegir Uerdingen sowie der Düsseldorfer SC 1898, wo er seine Laufbahn als Bundesliga-Spieler beendete.

 

Seine zweite große Karriere begann Kalla als Trainer beim Duisburger SV 98. Dort formte er 1978 die C-Jugend zur Deutschen Meistermannschaft. Viele seiner Spieler begleitete er über Jahre hinweg und führte sie schließlich bis in die Bundesliga, wo sein Team Deutscher Vizemeister wurde. Als Nationaltrainer der Deutschen Wasserball-Nationalmannschaft krönte er seine Trainerlaufbahn mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona.

 

Doch auch nach seiner Zeit im Profisport blieb Kalla dem Wasserball treu – mit einer beeindruckenden Laufbahn im Masters-Bereich. Gemeinsam mit alten Weggefährten aus Duisburg, Würzburg, Hamm und Düsseldorf holte er bei der Weltmeisterschaft 2000 den Vize-Weltmeistertitel. 2004 wurde er erstmals Weltmeister – der Beginn einer einzigartigen Erfolgsserie: Insgesamt sieben Weltmeistertitel, fünf Europameisterschaften und 26 Deutsche Meistertitel konnte Kalla bis 2019 erringen. Turniere führten ihn und seine Mannschaften um die ganze Welt – von den USA über Australien und Russland bis nach Italien, Ungarn und Schweden.

 

Trotz seiner Krankheit blieb Kalla bis zuletzt ein leidenschaftlicher Trainer und Wasserballer. Sein Einsatz, seine Expertise, sein Humor und seine Menschlichkeit bleiben unvergessen.

 

Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit, die unzähligen Erinnerungen und die Spuren, die er hinterlassen hat – im Wasser, am Beckenrand und in unseren Herzen.

 

Wir vermissen dich, Kalla.